Kulturhaus Nitzschka
Neichener Str 13
04808 Nitzschka
bttt@denkenbauenwohnen.de
www.kulturhaus-nitzschka.de
2022
Marcel Walldorf: Allein in Nitzschka
Kulturhaus Nitzschka
2023
Andrėja Šaltytė und Leopold Tax
"Ich bin unverschämt, aber ich mag nicht diejenigen, die unverschämter sind"
Das Kulturhaus Nitzschka befindet sich in dem Wurzener Ortsteil Nitzschka am Ostufer der Mulde. Die ehemalige Gaststätte mit Tanzsaal stand lange leer und dient jetzt dem Architekten Bernhard Tatter als Zufluchtsort und Heterotop, an welchem auch gearbeitet wird.
Seit 2013 generiert der Leipziger Künstler Faltungen – Papierbogen, die ornamental gefaltet und geschnitten werden und ein reliefartiges Bild ergeben, das einen jeweils individuellen Rapport aus sich wiederholenden Rhomben und Pyramiden zeigt. Die ständige Wiederholung der geometrischen Formen entstammt einem zuvor erdachten Bildschema, einer Art Algorithmus. Durch die manuelle Umsetzung wird das zwei- dimensional angelegte, digitale Bild in die Dreidimensionalität überführt. Der Prozess des Schneidens und Faltens ist dabei nicht nur die reine Ausführung des vorher erdachten Algorithmus, sondern kann als Reflektion über das Konzept gesehen werden.
Es handelt sich also um Strukturen. Dieser Begriff (von lateinisch strūctūra, „Bauart“ bzw. „Zusammenfügung, Sinngefüge“) bezeichnet den inneren Aufbau eines Systems. Bei den Arbeiten von Jirka Pfahl handelt es sich um Strukturen, deren innere Logik aus einem mehrstufigen Prozess gedanklicher konzeptio- neller Arbeit, aber auch handwerklicher Tätigkeit entsteht. Die dadurch erzeugten Gefüge wirken streng, aber auch ruhig. Eine Zuschreibung der Begriffe Land- schaft, genauso aber auch der im englischen bekannte Terminus der Arbitrariness werden diesen Strukturen gleichermaßen gerecht.
„Seine Arbeiten weisen eine klare Formensprache auf. Die Papier - Faltarbeiten führen zu Assoziationen von architektonischen Elementen in der Tradition des Bauhauses. Die verwendeten Alltagsmaterialien wie Glas, Papier und Polyurethanschaum, fügen sich zu einem Werk mit einer besonderen Aura“, heißt es in der Begründung der Jury der 30. Leipziger Jahresausstellung. Die hier beschriebenen Faltungen ergänzt Jirka Pfahl in seiner Ausstellung Oder aber Ober im Kulturhaus Nitzschka durch eine Projektion und Teppichdrucke.