Das Weisshaus befindet sich am Nordhang des Hainer Sees, ca. 20 km südlich vom Stadtzentrum Leipzigs entfernt. Der See ist Teil des „Neuseenlands“ das im Leipziger Südraum seit der Wende aus der Renaturierung und Flutung der Braunkohletagebau - Folgelandschaften entstand; beim Weisshaus handelt es sich um das ehemalige Umspannwerk des Tagebaus Witznitz. Weithin sichtbar am Tagebaurand gelegen wurde das Gebäude als das „weiße Haus“ schon zu Tagebauzeiten bezeichnet. Das im ruinösen Zustand vom Architekten Harald Kern erworbene Gebäude wird schrittweise instandgesetzt, es befindet sich auf einer Freifläche von gut einem halben Hektar. Im stützenfreien Obergeschoß wurde ein flexibel nutzbarer Raum mit einer Fläche von ca. 360qm geschaffen, im Außenbereich entstanden Flächen für Camping, Ausstellung und Aufenthalt. Das Konzept bietet eine temporäre Heimstatt für kreativ arbeitende Gruppen mit der Möglichkeit zur Anmietung für Workshops, Proben, Ausstellungen, Projektentwicklung, usw.

Heimat & Tapeten: Ausstellung zu Photokunstprojekten von Olaf Martens: von der Provinz und der großen weiten Welt

Rückblick 24.06.2023

2024

Jim Whiting: Neues Experimentelles Kinetisches

Eröffnung: So, 18.08.2024, ab 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.08. – 23.08.2024
Künstlergespräch: Fr, 23.08.2024, ab 19 Uhr
Finissage: Sa, 24.08.2024, ab 20 Uhr
Mit einer Performance des Tanzstudios Böhlen der Musik­ und Kunstschule Landkreis Leipzig

Öffnungszeiten: 17 – 20 Uhr und auf Anfrage

Das Weisshaus am Hainer See freut sich, eine Einzel­ausstellung des international anerkannten Künstlers Jim Whiting zu präsentieren. Diese einzigartige Ausstellung bietet einen faszinierenden Einblick in seine neuesten Kreationen.

Jim Whiting, geboren 1951 in Paris, hat sich durch seine außergewöhnlichen kinetischen Skulpturen und Installationen einen Namen gemacht. Seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt und sind bekannt für ihre erfinderische Entwicklung von pneumatischen, mechanischen und elektronischen Komponenten, welche die Betrachter:innen in eine Welt von lebendi­gen Maschinen und surrealen Bewegungen entführen. Whiting studierte in London und hat im Laufe seines Schaffens seine Schöpfungen auch auf zahlreiche Festivals gesandt, wie zum Beispiel seine Unnatural Bodies zur Ars Electronica (A) und weitere Arbeiten zum Robodock (NL) und nach Aurillac (F).

Seine Werke wurden bereits in bedeutenden Institutio­nen wie der Hayward Gallery in London oder mit André Hellers Luna Luna in Hamburg ausgestellt.

Jim Whiting, Purgatory (1982)

Am 24. Juni dieses Jahres wird im Weisshaus, einem ehemaligen Tagebau-Umspannwerk am Hainer See, eine umfassende Ausstellung des renommierten Fotografen Olaf Martens eröffnet. Die Ausstellung wird einen Einblick in das Ouevre des Künstlers geben und sowohl internationale als auch regionale Werke präsentieren, wie beispielsweise inszenierte Aufnahmen in der Umgebung der Tagebaulandschaften um den Hainer See.

Olaf Martens zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen und ist bekannt für seine eindringlichen Porträts von Künstlern, Musikern und anderen Persönlichkeiten. Seine Arbeiten sind geprägt von einer starken emotionalen Wirkung und einer einzigartigen Ästhetik.

Die Ausstellung umfasst eine Vielzahl von Werken, die in verschiedenen Ländern und Kulturen entstanden sind. Von seinen frühen Arbeiten, die von den Landschaften der DDR und der Nachwendezeit geprägt sind, bis hin zu seinen neueren Arbeiten, die sich mit den Themen der Globalisierung, der Migration und der Identität auseinandersetzen, wird die Ausstellung eine reiche Vielfalt an Bildern und Geschichten präsentieren.

Olaf Martens selbst beschreibt die Ausstellungssituation:
Radius 7000 meter von Punkt 51°10`12,13°N,12°28`0,87°O einige Photokunstprojekte und eine Ausstellung

Wie der Zufall so will steht das Weisshaus genau am richtigen Ort. Würde man auf einer Landkarte dort die Zirkelspitze einstechen und einen Kreis im Radius von 7 km schlagen ergäbe sich meine damalige Area als Wirkungskreis. Ich realisierte dort in den 90ern bis nach 2000 einige sehr aufwendige Photoprojekte.

Die Region befand sich im Ab- Um- und Aufbruch. Was war... ist so nicht mehr. Die Tagebaue sanierte man, Betriebe schlossen ihre Tore, Gebäude wurden renoviert oder abgerissen, Menschen entdeckten ihr trautes Heim neu und intensiver, teilweise verließen sie die alte Heimat. In dieser ungewohnt schweren Zeit begann ich eben hier zu fotografieren. Es entstanden nicht die üblichen Landschafts – und Sozialfotografiebilder, sondern inszenierte Performances. Ich holte die Welt von Außen in diese surreale Kulisse, meine beteiligten

Akteure wurden zu “Helden und Romanfiguren.“ Die Message war ... denk groß, träume und sei Optimist.

Wir realisierten gleich drei Photoshootings mit Tänzern*innen und der ersten ostdeutschen Miss Germany Diana Drubig im Schloss Wiederau, einem verwunschenen Mysterium, damals komplett unsaniert. Auch das ungeflutete Tagebauloch Zwenkau wurde in eine Photoinstallation integriert. Ebenso dienten Werk und Hochhalde Espenhain als Kulisse, hier setzte ich Arbeiter der Region in Szene. Sogar das unspektakuläre leere Elsterflutbecken wurde als Sportplatz für eine Tanzperformance zweckentfremdet. Sehr exotisch und dekadent diente die Weide einer Farm bzw. Ranch eines Bisonzüchters gleich neben dem Heizkraftwerk Lippendorf. Auf diesem großen Gelände streunten ca. 50 riesige nordamerikanische Büffel durch die Prärie. Der Ort war der perfekte Hintergrund für einen Fashionshoot. Last not least...auch im sumpfigen Auenwald bei Markkleeberg spielten sich eigentümliche skurrile Szenen ab. Hier realisierten wir an drei Tagen ein Projekt mit Schülern der Leipzig School of Design in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fotomuseum. Das Thema ... Dystopia, Kunstwesen, Traum, surreal ...“Heimat & Tapeten“.

Vieles begann hier im Leipziger Umland in der “Heimat mit den Tapeten“. Es ist nicht der Mittelpunkt der Welt...aber das Tor zu eben dieser. Die hier gewonnen Erfahrungen konnte ich auch an anderen Orten umsetzen. Komischerweise gibt es nur kleinste Unterschiede zwischen „Provinz“ und „großer weiter Welt“. Das Klischee „Pampa“ - das Niemalsland ist relativ und spielt keine Rolle. Gerade hier kann das Besondere entstehen und einem Vergleich mit dem da draußen nicht scheuen. Ich zog eben in diese Welt, fotografierte, setzte Projekte um, lernte Menschen kennen, sammelte Erfahrungen. Dort in London, Sydney, Prag, Madrid, Sankt Petersburg, Berlin u.a. entstanden Bilder die ihre Wurzeln hier im Osten haben. So bietet es sich an beide Bilderwelten zu vergleichen und gegenüber zu stellen. Das Fazit ...seht selber! „Mehr Schein als Sein, oder... ???“

... das Weisshaus als Ausstellungsort bietet dabei eine einzigartige Atmosphäre. Das ehemalige Umspannwerk ist ein scheinbar unscheinbarer, jedoch subversiv beeindruckender „Zeuge und Täter“ der vergangenen Landschaftsumwandlung und bietet mit seinen hohen Decken und offenen Räumen eine ideale Kulisse für die Werke von Olaf Martens.

Die Ausstellung wird sicherlich ein Highlight für alle Kunst- und Fotografie-Liebhaber in der Region sein und ist eine großartige Gelegenheit, die Werke eines der bedeutendsten deutschen Fotografen hautnah zu erleben. Wir können uns alle auf ein faszinierendes und unvergessliches Erlebnis freuen.

Dauer der Ausstellung: Samstag, 24.06.23 (Vernissage) – Samstag, 08.07.23 (Finissage)


Kurztext:
Radius 7000 meter von Punkt 51°10`12,13°N,12°28`0,87°O einige Photokunstprojekte und eine Ausstellung

Vieles begann hier im Leipziger Umland in der “Heimat mit den Tapeten“. Es ist nicht der Mittelpunkt der Welt...aber das Tor zu eben dieser. Die hier gewonnen Erfahrungen konnte ich auch an anderen Orten umsetzen. Ich holte die Welt von aussen in diese surreale Kulisse, meine beteiligten Akteure wurden zu “Helden und Romanfiguren“ . Die Message war....denk groß, träume und sei Optimist. Die Region befand sich im Ab- Um- und Aufbruch. Was war... ist so nicht mehr. Ich realisierte dort in den 90ern bis nach 2000 einige sehr aufwendige Photoprojekte. Es entstanden nicht die üblichen Landschafts- Sozialfotografiebilder, sondern inszenierte Performances.

Komischerweise gibt es nur kleinste Unterschiede zwischen „Provinz“ und „großer weiter Welt“. Das Klischee „Pampa“ - das Niemalsland ist relativ und spielt keine Rolle. Gerade hier kann das Besondere entstehen und einem Vergleich mit dem da draussen nicht scheuen. Ich zog eben in diese Welt, fotografierte, setzte Projekte um, lernte Menschen kennen, sammelte Erfahrungen. Dort in London, Sydney, Prag, Madrid, Sankt Petersburg, Berlin u.a. entstanden Bilder die ihre Wurzeln hier im Osten haben. So bietet es sich an beide Bilderwelten zu vergleichen und gegenüber zu stellen. Das Fazit....seht selber ! „Mehr Schein als Sein, oder... ???“

Olaf Martens BIOGRAFIE:
1963 geboren in Halle a. d. Saale

1970 bis 1980 Polytechnische Oberschule Nordhausen
1980 bis 1985 Arbeit als Bauzeichner und Teilkonstrukteur in Nordhausen
1985 bis 1990 Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig
1990 bis 1992 Meisterschüler bei Helfried Strauss und W.G. Schröter
Seit den 90ern tätig im Bereich der Mode-, Portrait- und Kunstfotografie
Publikationen und Kampagnen für verschiedene Zeitschriften, Magazine und Werbeagenturen

Rückblick 2022: Hanne Konrad + Dominik Meyer, Schnabbzer und Doppeldenk: #traditionelltopaktuell

Rückblick 2021

Gezeigt wurden Malereien von Valeria Drotskaja, Clement Roch, Robin Zöffzig und Skulpturen von Minor Alexander
musikalisch begleitet von der Band Eisvogel.

Hanne Konrad + Dominik Meyer, Schnabbzer und Doppeldenk: #traditionelltopaktuell
Dauer der Ausstellung: 27.08.2022 –08.09.2022
Im Rahmen der Ausstellungsreihe stellen Hanne Konrad, Dominik Meyer, Schnabbzer und das Duo Doppeldenk erstmals zusammen ihre Arbeiten aus.

Zu sehen ist eine Auswahl aus Zeichnungen, Gemälden, Keramiken und Skulpturen. Unter anderem wird eine 21x3,20 m große Wandfläche von den Künstlern vor Ort aus einhundertacht 70 × 70 cm großen Malgründen angefertigt und zu einem mosaikähnlichem Wandgemälde zusammengesetzt.
Hanne Konrad ist Kostümbildnerin am Theater Halle und entwickelt zusammen mit Dominik Meyer die JOPPIES. Bei den Joppies handelt es sich um ein Kunstwerk, das den althergebrachten, weitverbreiteten und umfassend beliebten Gymnastikball in ein vielfältiges Multitool umwandelt, ohne dabei dessen grundsätzliche Funktionen einzuschränken und diese bedeutend erweitert. JOPPIES transformieren den Gymball zu: Kunst- und Designobjekten – Einrichtungsgegenständen – Therapiewerkzeugen – Lehr- und Früherziehungsmaterial – Spiel- und Lustspielzeugen. Im Weisshaus wird der Joppie zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Dominik Meyer agiert mit seinem Werk als aufmerksamer Beobachter unserer Unzulänglichkeiten. Feinsinnig bis sarkastisch collagiert der Wahlleipziger ein gesellschaftliches Unbehagen mit Versatzstücken unserer Gegenwartskultur und übersetzt diese medien- kulturellen Fetzen in eine ganz eigene Symbolik. Stilsicher konzipiert Meyer Arbeiten von starker Zeichenhaftigkeit, die sich neben ihrer Bildgewalt und Intensität durch eine figurative Motivik und die Verwendung von traditionellen Maltechniken auszeichnen. Dabei verhandelt Meyer ebenso gekonnt wie nonchalant Zitate aus Trivial- und Popkultur sowie Motive aus klassischer Literatur, Kunst- und Filmgeschichte. Das Ergebnis seiner Technik sind vielschichtige Kompositionen mit einer stets stringenten und bisweilen brutalen Bildsprache, die beim Betrachter berechtigte Fragen hinsichtlich geltender sozialer und ethischer Konzeptionen aufkeimen lassen. Meyer ist kein unbeteiligter Chronist unseres gesellschaftlichen Scheiterns, sondern Medium und Schöpfer formal ästhetischer Travestien; er liebt den Bruch und inszeniert die Fraktur als kleinsten gemeinsamen Nenner. Ob dabei nun die Frage nach den Anfangs- und Endpunkten gesellschaftlicher Moral oder der Praktikabilität von zwischenmenschlichen Beziehungen gestellt wird - stets porträtiert Meyer den aporetischen Status quo.
Schnabbzer wurde 1988 in Leipzig geboren. Danach wurde er Künstler. Mit wenig mehr als einer Farbe, einigen geraden Linien und vielleicht ein oder zwei Wörtern präsentieren sich seine Zeichnungen als Eskapisten eines seltsam vertrauten Unterbewusstseins. Ein Reich, in dem das Abstrakte und das Absurde beste Freunde sind und Lachen ein wesentlicher Bestandteil des Soundtracks ist.
Doppeldenk ist nicht nur der Neologismus, der aus dem 1947 entstandenen Roman 1984 entstammt. Das Künstlerteam, das 2007 in Leipzig gegründet wurde, benutzt diesen Begriff vielmehr als Topos für ihre Werke, die sich auf den ersten Blick mit ihren grell-bunten Neonfarben der Pop- und Subkultur bedienen und dadurch eine gewisse Vertrautheit suggerieren. Doch woher kommt diese Vertrautheit? Es scheint, als begegnet dem Betrachter gerade- wegs die subversive Kraft der Symbole, die durch die Anwendung von Imitatio und Dis- simulatio dem flüchtigen Blick ihre eigentliche Aussage verschweigen. Es ist eine Art der Manipulation, die dem Leser mit voller Wucht in dem Roman von Orwell entgegenschlägt und für die heutige Gesellschaft relevante Elemente bereithält. Vor diesem Hintergrund nutzt Doppeldenk Strategien des Scheins, um dem geduldigen Blick des Betrachters die Vielschichtigkeit von Symbolen und ihren kulturell-gewachsenen Inhalten nahezubringen.

Weisshaus am Hainer See

Hainer See, Strandweg
04552 Borna, OT Neukieritzsch
(Parken: WakeBeach)

es kann gezeltet werden (bitte anmelden)

info@weisshaus.eu

Eisvogel
Eisvogel
gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen